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“Sinnloses Geldverteilen”
Albert Steck kritisiert in der NZZ am Sonntag die BVG-Reform:
Weiterlesen »Werden die Rentner mit der Reform «beklaut», wie das die Gewerkschaften suggerieren? Die Firma BSS Volkswirtschaftliche Beratung hat in einer Studie durchgerechnet, wie viele Personen von der Vorlage betroffen sind. Die grosse Mehrheit der Versicherten, rund 85 Prozent, gehört zu jenen Pensionskassen, die den Umwandlungssatz schon bisher gesenkt haben, um die Umverteilung von Jung zu Alt zu stoppen. Sie alle bleiben somit verschont.
Daneben gibt es gemäss BSS-Studie aber 170’000 Personen, die mit tieferen Renten rechnen müssen. Diese Zahl sei realistisch, bestätigt auch Roger Baumann, Gründungspartner des Vorsorgeberaters C-alm. «Diese Fälle hätte man zum Teil verhindern können. Dazu hätte das Parlament die Vorlage handwerklich geschickter erarbeiten müssen.»
Dass 170’000 Versicherten eine Einbusse droht, ist vor allem deshalb schwer zu erklären, weil die Reform kostspielige Zuschüsse plant, um genau solche Verluste zu verhindern. Dabei hat das Parlament mit der grossen Kelle angerichtet. Laut Schätzungen verschlingen diese Leistungen mehr als 11 Milliarden Franken. Die Folge ist ein zweiter «Rentenbschiss», den die Gewerkschaften aber geflissentlich unter den Tisch wischen. Laut BSS-Studie profitieren nämlich 400’000 Versicherte von einem solchen Zuschuss – und dies, obwohl sie vom tieferen Umwandlungssatz gar nicht betroffen sind und ihre Rente entsprechend auch nicht sinkt.
“Berater-Legende zieht sich zurück”
Finews schreibt zum Rücktritt von Hansruedi Scherrer bei der PPCmetrics:
Für die einen sind sie die graue Eminenz, auf deren Geheiss Pensionskassen grosse Summen ihrer Versichertengelder von der einen Anlageklasse in die andere schieben. Für andere haben sie massgeblich zur Professionalisierung bei der Anlagetätigkeit im Bereich der beruflichen Vorsorge beigetragen.
Die Rede ist von den unabhängigen Pensionskassenberatern – und PPCmetrics gilt in dieser Disziplin als Schwergewicht. Mit Hansruedi Scherer zieht sich nun, wie das Unternehmen bekanntgab, ein weiteres Mitglied der Gründergeneration zurück.
Scherer war 1996 einer der Gründungspartner von Metrics, die 1998 mit der PPC zur PPCmetrics fusionierte. Heute sind über 100 Mitarbeiter für die Firma tätig, die sich selber «zu den führenden Unternehmen im Bereich unabhängiges Investment Consulting sowohl in der Schweiz als auch im europäischen Ausland» zählt.
PPCmetrics schreibt in einer Mitteilung:
Dr. Hansruedi Scherer hat die Anlagetätigkeit der Schweizer Pensionskassen und die unabhängige Anlageberatung massgeblich mitgeprägt. Neben seiner Beratungstätigkeit unterrichtete er viele Jahre lang am KGP-Seminar, an der Fachschule für Personalvorsorge und am IFZ der Hochschule Luzern. Überdies wird er seine langjährige Lehrtätigkeit an der Universität Bern auch nach seiner Pensionierung fortsetzen. Als Verwaltungsratspräsident der PPCmetrics hat Dr. Hansruedi Scherer zudem die Entwicklung unseres Unternehmens wesentlich mitgeprägt.
SGK-N: Bessere Absicherung für Selbständige
(SGK) Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates will die Rechtssicherheit für Selbstständigerwerbende und neue Geschäftsmodelle erhöhen. Dafür sollen die Kriterien für die Unterscheidung zwischen selbstständiger und unselbständiger Erwerbstätigkeit auf Gesetzesebene festgeschrieben werden. Zudem soll die soziale Absicherung von Selbstständigerwerbenden durch eine vereinfachte Abrechnung der Sozialversicherungsbeiträge verbessert werden. Die Kommission schickt ihren Vorentwurf in die Vernehmlassung.
Vorsorge-Sorgen der Gen X
Natixis hat eine international angelegte Studie zur Generation X (1965 – 1980) und ihrer Situation bez. Altersvorsorge publiziert. Nächstes Jahr werden ihre ältesten Mitglieder 60. Gut die Hälfte der Führungsjobs in der Wirtschaft werden heute von ihnen belegt. Aber während viel von den Babyboomers, den Millenials (Y) und der Gen Z die Rede ist, erscheinen sie kaum in der Generationen-Debatte. Zu ihrer finanziellen Situation bei der Altersvorsorge schreibt Natixis:
On the surface, Gen Xers say all the right things about risk: 62% say they are comfortable taking on risk to get ahead, and 69% say volatility creates investment opportunity. But when it comes down to it, they need to look more closely at how their view on risk may be changing as they get closer to retirement.
In reality, 72% of Gen Xers say, if forced, they would choose safety over investment performance, while almost half (47%) readily admit that they are taking on more risk than they should to get ahead. This disconnect could be costly as they near retirement. They will have less time to make up for potential losses, and income plans for nest egg savings could be thrown out of balance in the important early stages of drawdowns.
CS- und UBS-PK bleiben vorerst getrennt
Tippinpoint schreibt zur Zukunft der PKs von UBS und (ex-) CS:
Wie mehrere Quellen bestätigen, werden die Pensionskassen von UBS und Credit Suisse bis auf weiteres getrennt geführt. Es sei noch nicht entschieden, ob die Kassen zu einem späteren Zeitpunkt fusioniert werden oder ob die CS-Kasse zu einer sogenannten geschlossenen Pensionskasse wird, in der die pensionierten CS-Angestellten weiterhin versichert sind. Ein CS-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.
Unabhängig von der Fusion Heimmärkte bleibt damit offen, wie es mit den beiden Pensionskassen – mitunter die grössten Kassen privater Arbeitgeber in der Schweiz – langfristig weitergeht.
Anfang Februar gab die Bank bekannt, dass die Vorsorgemodelle der beiden Pensionskassen auf Anfang 2027 angeglichen werden sollen. Da das Modell der UBS auch Nachteile für die Mitarbeitenden der CS mit sich bringt, hat die UBS Übergangsfristen eingeführt. Für die Anpassung stellte die UBS 245 Millionen Dollar zur Verfügung.
Gleichzeitig teilte die PK der CS mit, dass der 1e-Kapitalsparplan ab diesem Zeitpunkt für Neueintritte geschlossen werde. Nach Abschluss der Integration der Credit Suisse solle für alle Mitarbeitenden in der Schweiz das gleiche Vorsorgemodell gelten, hiess es damals.
Regionale Aufsichtsbehörden, Sammelstiftungen
Der Tätigkeitsbericht 2023 der OAK enthält u.a. auch eine graphische Uebersicht über die regionalen Direktaufsichtsbehörden sowie eine Liste der von der AOK direkt beaufsichtigten Sammelstiftungen. In beiden Fällen mit aufschlussreichen Informationen.
Die angegebenen regionalen Aufsichtsbehörden entsprechen dem Stand Ende 2023. Im laufenden Jahr wird es zum Zusammenschluss der Ostschweizer- mit der Zürcher Aufsicht (incl. Schafhausen) kommen, wozu noch der Kanton Thurgau stösst. Ob damit der Gedanken und Zweck der Regionalaufsichten noch erfüllt wird, ist eine andere Frage.
Daten OAK / Tätigkeitsbericht /
FR
Vorsorge-Academy sucht Interessenten
Die Vorsorge-Academy ist ein exklusives Förderprogramm für max. 25 Personen, die sich in verschiedenen Masterclasses bis 2025 vertieft mit dem Thema Altersvorsorge auseinandersetzen wollen.
Es werden regelmässige Weiterbildungskurse und Netzwerkanlässe organisiert (1x pro Quartal). Die Academy-Dozenten sind erfahrene Profis, die ihr Wissen mit Best-Practice-Beispielen und praktischen Tipps vermitteln. Den Anfang machen FinanzFabio (Finanzblogger, Podcaster und Influencer) und Marina Fischer (Influencerin und Content Creatorin). Die Teilnahme ist kostenlos, inkl. Unterkunft, Verpflegung und Workshops!
Sozialversicherungs-Statistik
Die «Schweizerische Sozialversicherungsstatistik» gibt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der einzelnen Sozialversicherungszweige und die Gesamtrechnung der Sozialversicherungen. Sie weist aktuelle Angaben sowie Zeitreihen über Einnahmen, Ausgaben und Kapital, die Zahl der Rentenbezüger, die Beitragssätze und Durchschnittsleistungen aus. Aktuelle Daten über die Sozialhilfe, 3. Säule, Demografie und Volkswirtschaft runden das Angebot ab.
PKs beraten Versicherte
Die Beratung der Versicherten wird für die Pensionskassen immer wichtiger. Kurt Speck hat in der Handelszeitung dazu Aussagen aus der Branche zusammengetragen.
Die Zeiten haben sich auch für die Pensionskassen gewandelt. Früher verstanden sie sich einzig als Verwalterinnen der Altersguthaben, doch heute sollten dynamische Vorsorgeeinrichtungen ihren Versicherten einen Teil der Finanzplanung abnehmen.
Für Werner Niederberger, Direktionsmitglied beim Versicherungsbroker Kessler, müssen das Denken und die Zielsetzung um 180 Grad gedreht werden: «Anstatt die berufliche Vorsorge zu verwalten, muss das Ziel lauten, möglichst viele Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten und dies den Versicherten gegenüber transparent darzulegen.»
Nicole Dettwyler neue Geschäftsführerin der Symova
Nicole Dettwyler wird ab dem 1. Dezember 2024 die Geschäftsführung der autonomen Sammelstiftung Symova in Bern übernehmen. Sie war über zehn Jahre Mitglied der Geschäftsleitung und zuletzt seit drei Jahren Geschäftsführerin von Swiss Life Pension Services. Als Diplom-Mathematikerin verfügt sie über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Bereich der beruflichen Vorsorge. In ihrer bisherigen Karriere hat sie zahlreiche Geschäftsführungs-, Pensionskassenverwaltungs- und Beratungsmandate für Vorsorgeeinrichtungen erfolgreich betreut.
Der Schweizer Hypothekarmarkt 2023
Money Park hat die wichtigsten Facts zum Schweizer Hypothekarmarkt 2023 zusammengefasst:
- Der Schweizer Hypothekarmarkt wächst auch im Jahr 2023 weiter und verzeichnet ein zusätzliches Volumen von CHF 29 Milliarden.
- Trotz dieses Wachstums von 2.4% zeigt der Markt das niedrigste Wachstum der letzten zehn Jahre und liegt deutlich unter dem langjährigen durchschnittlichen Wachstum (CAGR) von 3.1%.
- Die Kantonalbanken behaupten ihre führende Stellung auf dem Markt mit einem erneuten Wachstum von fast CHF 20 Mrd. respektive 4.5%.
- Mit einem Wachstum von 6.3% setzen die Pensionskassen erneut den Massstab und beschleunigen damit ihr Wachstum im Vergleich zum Vorjahr, welches bei 5.5% lag.
- 2024 zeichnet sich ein weiteres Wachstum in ähnlichem Ausmass ab, wobei die beiden bereits erfolgten und allfällige weitere Leitzinsreduktionen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) zu einer erneuten Beschleunigung führen könnten.
SGB startet Kampagne gegen BVG-Reform
Der Gewerkschaftsbund hat seine Kampagne gegen die BVG-Reform lanciert. Dazu hat er auf seiner Website eine Reihe von ziemlich wilden, sprich populistischen und irreführenden Argumenten zusammengestellt.
An der Lancierung der Abstimmungskampagne stellte SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard klar: «Weil es den Pensionskassen finanziell gut geht, ist diese Rentensenkung falsch.» Für Unia-Präsidentin Vania Alleva ist die BVG-Reform eine Katastrophe für die Arbeitnehmenden: «Dieser BVG-Bschiss bedeutet: Mehr bezahlen, weniger erhalten.»
SP-Co-Präsident Cedric Wermuth sieht weitere Fehler der Reform: «Grosse Profiteurin der Vorlage ist die Finanzindustrie: Banker, Makler und Versicherungen zweigen Milliarden ab – auf Kosten der Versicherten.» Und die grüne Nationalrätin Manuela Weichelt betont, dass die Vorlage insbesondere für die Frauen nicht funktioniert: «Für sie ist die BVG-Reform ist eine teure Mogelpackung.»
Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse, erinnert daran, dass von der Rentensenkung alle betroffen wären, auch im überobligatorischen Bereich, weil «Pensionskassen dort mehr Spielraum haben, ihren Umwandlungssatz weiter zu senken.»
Vernichtend ist das Fazit von Gabriela Medici, Leiterin Sozialversicherungen beim SGB: «Die vom Parlament gezimmerten Ausgleichsmassnahmen sind fatal für die Versicherten und führen zu Rentenverlusten, Willkür und Bürokratie.»
Wieviel Lügen ist erlaubt?
Der SGB hat auf seiner Website eine Aussage zur BVG-Reform korrigiert. Erst hiess es, dass “wir alle” weniger Rente erhalten werden, das wurde verkürzt und ein Wort gestrichen. Fabian Schäfer schreibt dazu in der NZZ:
Dieser Satz ist vieles, aber sicher nicht wahr. Dass «wir alle» weniger Rente erhalten, kann schon deshalb nicht stimmen, weil die 900’000 Pensionierten sicher keine Kürzungen erleiden. Ihre Renten sind unantastbar, mehr zahlen müssen sie auch nicht.
Und bei den Erwerbstätigen? Auch hier herrscht eigentlich Konsens: Weil sich die Reform einzig auf das gesetzliche Minimum der beruflichen Vorsorge bezieht, beschränken sich ihre direkten Auswirkungen auf eine Minderheit aller Angestellten. Die grosse Mehrheit ist in Pensionskassen versichert, deren Lohnbeiträge und Leistungen über das gesetzliche Minimum hinausgehen (im Jargon: «Überobligatorium»). Je grösser dieser freiwillige Teil ist, desto unplausibler ist es, dass die BVG-Reform zu Rentenkürzungen führt.
Und doch sagt der SGB, «wir alle» bekämen tiefere Renten. Was soll man davon halten? (…)
Linke Fundamentalkritik
Fabian Schäfer hat Gabriela Medici vom SGB für die NZZ zur BVG-Reform interviewt und dabei auch die Frage nach einer offenkundigen Falschinformation sprich Lüge auf der Gewerkschaftswebsite gestellt. Auszüge:
Frau Medici, darf man in Abstimmungskämpfen lügen?
Nein. Das machen wir auch nicht.
Auf Ihrer Website zur Abstimmung steht prominent dieser Satz: «Das Parlament hat beschlossen, dass wir alle weniger Pensionskassen-Renten bekommen und dafür auch noch höhere Beiträge zahlen sollen.» Diese Aussage ist nicht wahr.
Für den gesetzlichen Teil der beruflichen Vorsorge ist die Aussage richtig, und wir alle haben einen gesetzlichen Teil.
Aber das heisst doch nicht, dass alle eine tiefere Rente erhalten. Die meisten Pensionskassen gehen über das gesetzliche Minimum hinaus.
Nochmals: Es geht bei dieser Abstimmung um den gesetzlichen Teil, hier gibt es gerade für mittlere Einkommen einen Abbau, und die Rentengarantien sinken für alle.
Aber das ist nicht die Aussage auf Ihrer Website. Dort steht, dass alle weniger Rente erhalten. Erachten Sie das tatsächlich als zulässig?
(Zögert.) Das ist eine erlaubte Zuspitzung. Aber wenn wir schon über die Wahrheit reden: Befürworter der Reform behaupten, dass alle Versicherten, deren Pensionskassen über das gesetzliche Minimum hinausgehen und einen überobligatorischen Teil haben, nicht betroffen sind.
Das ist falsch. Gesamthaft macht der gesetzliche Teil der beruflichen Vorsorge knapp die Hälfte aller Guthaben aus. Wenn auf diesem Teil die Rentengarantien sinken, hat das Folgen für alle. Auch Personen in Pensionskassen mit viel überobligatorischem Kapital werden die Reform spüren. Speziell kompliziert ist sicher, dass die Versicherten – und übrigens auch die Arbeitgeber – ganz unterschiedlich betroffen sind von der Vorlage. Selbst der Bund kann nicht sagen, wer wie betroffen ist. Das macht die Debatte schwierig.
Kapitalbezug: Versicherte und Kassen gefordert
pw. Die Kapitalbezüge bei Pensionierung haben in den letzten Jahren markant zugenommen. Die tiefen Umwandlungssätze mögen dazu beigetragen haben, vielleicht auch ein gewisses Misstrauen gegenüber den Pensionskassen und der 2. Säule generell. Das PK-Netz schreibt von einem “Megathema”. Für die Kassen sind die Bezüge mit gesetzlichen Informations- und Beratungspflichten verbunden, die nicht leicht zu erfüllen sind. Ein Voucher für das VZ reicht wohl nicht aus.
Die Economico-Plattform von c-alm, welche Preisvergleiche neu auch für private Anlagen ab 50’000 Franken zulässt (bisher beschränkt auf Institutionelle ab 500’000) und sich dabei mit einem Beratungsteil gezielt an PK-Versicherte wendet, die Kapitalbezüge planen oder bereits getätigt haben, bietet grundlegend neue Möglichkeiten.
Die Liste der Anbieter, die im Preisvergleich enthalten sind, ist noch bescheiden. Von den Kantonalbanken ist für tiefe Beträge nur die Thurgauer KB (ab 100’000 Franken) dabei, die ZKB bspw. erst ab 5 Mio. Es sind insgesamt neun Anbieter für Privatanleger, mehrheitlich Robo Advisors. Und die Anlagen beschränken sich auf die Kategorien “passiv” und ESG.