Watson berichtet über das Webinar der IZS über die BVG-Reform, in welchem der Geschäftsführer der PK SSR sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Vorhaben auseinandersetzte und lediglich als ASIP-Vorstandsmitglied dafür gute Worte fand. Als Experte muss er sie ablehnen und als Bürger ist er auch nicht begeistert. Watson schreibt dazu:

Im Webinar wurde deutlich, dass Emmanuel Vauclair der kritischen Seite zuneigt. So haderte er damit, dass die Politik die Vorlage mehr oder weniger an sich gerissen und zu wenig auf die Fachwelt gehört habe. In der zuständigen Parlamentskommission habe er als Vertreter der Expertenkammer sieben Minuten erhalten, um seinen Standpunkt darzulegen.

Im politischen Diskurs würden «viele Halbwahrheiten» verbreitet, meinte Vauclair. Das betrifft unter anderem die linke Nein-Kampagne. So behauptete der Gewerkschaftsbund auf seiner Website: «Das Parlament hat beschlossen, dass wir alle weniger Pensionskassen-Renten bekommen und dafür auch noch höhere Beiträge zahlen sollen.»  (…)

Problematisch ist für den Experten ein weiterer Reformaspekt, den selbst Linke begrüssen: Die Eintrittsschwelle von heute 22’050 Franken und der Koordinationsabzug sollen gesenkt werden, damit auch Geringverdienende, häufig Frauen mit Teilzeitpensum, eine «anständige» Rente aufbauen können. Der Dachverband Alliance F befürwortet deshalb die Reform.

Aus Bürgersicht betreffe dies genau die Branchen, die es nötig hätten, sagte Vauclair. Er warnte jedoch vor einer «riesigen Verteuerung im Tieflohnbereich». Denn im Prinzip läuft es darauf hinaus, dass die Betroffenen einen grösseren Teil ihres geringen Salärs an die Pensionskasse abliefern müssen. Es sei denn, man erhöht Löhne, Preise oder beides.

Das Webinar mit Vauclair wird am 13. August wiederholt.

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