imageComplementa hat die Ergebnisse des diesjährigen Risiko Check-ups präsentiert. Im Rahmen des Sonderthemas wurden Fragen zur Verantwortung der Stiftungsräte gestellt. Die überwiegende Mehrheit der Kassen beklagt eine wachsende Aufgabenkomplexität sowie eine unzweckmässige Regulierungs- und Aufsichtstätigkeit.

In den vergangen fünf Jahren erzielten Schweizer Pensionskassen eine durchschnittliche Rendite von 5.1% p.a., Arbeitnehmer erhielten im gleichen Zeitraum jedoch nur eine Verzinsung von 1.9%. Die Verzinsung 2017 wird mit einem prognostizierten Wert von 1.4% einen historischen Tiefstwert erreichen. Pensionskassen haben die hohen Renditen der letzten Jahre massgeblich dafür verwendet, um Reserven aufzubauen. Der Deckungsgrad stieg in den letzten 5 Jahren um 8.2 Prozentpunkte. Pensionskassen mussten zudem grosse Summen aufwenden, um infolge der tiefen Zinsen nicht nur ihre Vorsorgeverpflichtungen höher zu bewerten, sondern auch Pensionierungsverluste aufgrund versicherungsmathematisch zu hoch gewandelter Renten zu finanzieren.

Versicherungsmathematisch zu hohe Leistungen an die Rentnergeneration führen dazu, dass von der erzielten Rendite für die Arbeitnehmer nicht mehr als der BVG-Mindestzins (aktuell bei 1.00%) übrig bleibt. Insofern wird in der aktuellen Situation Kapital von den Aktiven zu den Pensionierten umverteilt. Dies, obschon Pensionskassen ihren Spielraum im überobligatorischen Bereich nutzen und aktuell mit einem tieferen durchschnittlichen Umwandlungssatz (5.9%) operieren als der am Wochenende zur Abstimmung stehende Satz von 6.0%. Ungeachtet der Abstimmung sind bereits weitere Absenkungen geplant. Für das Jahr 2022 geben Pensionskassen an, den Umwandlungssatz auf 5.4% abzusenken.

Fast unisono bestätigen die Stiftungsräte sowohl die Zunahme des Zeitbedarfs zur Aufgabenerfüllung als auch die starke Zunahme der Komplexität ihrer Aufgaben (96% resp. 98%). Das anhaltende Tiefzinsumfeld wird zwar von 95% der Teilnehmer nach wie vor als grösste Herausforderung angesehen, in der Summe beschäftigen sich die Pensionskassen aber am meisten mit passivseitigen Fragestellungen (demografische Veränderungen 80%, Umverteilung von Aktiven zu Rentnern 74%).

Den Spielraum bei den intern steuerbaren technischen Grundlagen scheinen die Verantwortlichen zu nutzen, da dies von 68% der Teilnehmer als weniger herausfordernd beurteilt wird. Trotz aller Massnahmen auf der Aktivseite bestimmen dort hauptsächlich externe Faktoren, d.h. der Verlauf des Kapitalmarkts, über Erfolg oder Misserfolg der Vermögensanlage, wodurch sich der Anpassungsdruck auch auf die Leistungsseite verlagert hat.

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